Einsames Herz [lyrische betrachtung]

wer hat dich gelassen verlassen
so einsam hinterlassen
in dem sand, der die küste ernährt
war es kitsch oder steckte dahinter
neben meer auch mehr
war es die verzweiflung der abweisung
oder zogen lachend zwei hernach von dannen
eine blüte im sommerwind
und stunden, die ach so schnell
zu schnell in glückvoll zeit verrannen


ist es das, was du immer wolltest
damals, als er dich traf
die blüte sein
im sommerwind
damals, als er dir den himmel auf erden versprach
als er kam in voller pracht
ach
tanzen solltest du, tanzen
tanzen wolltest du, tanzen


berauscht waren die jahre
endlos alle zeit
und der blick so weit
so weit, ganz weit, weit weit

 

ihr träumtet euch den himmel
und vergaßet wie so viele schon
ihn zu nähren, ihn zu ehren
lohn – kommt stets gewiss
du hast es kommen sehen
weit schon bevor der schatten größer ward
als das, was ihr erschufet
in all der ganzen pracht
als du noch tanzen solltest, tanzen
als du noch tanzen wolltest, tanzen
als die haut noch warm bei nacht
als der blick noch weit
als der schritt noch samt und weich
lang bevor er ging
starr und geräuschlos
... in dem eisigen nachklang einer dezembernacht
tanzen solltest du, tanzen

 

 

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