nun stehe ich hier – noch – einmal, schaue auf das weißgerahmte bild, in dem sich reges
treiben bei blaugrau gedämpftem Licht widerspiegelt
wie viele stunden habe ich hier verbracht, in diesem raum
an dessen saum die erinnerungen kleben wie die gezeiten entfernter orte
genauso verloren
ebben, fluten, stürme, wetterleuchten
wie viel kraft, wie viel schaffen in diesen wänden
silbenlos blicke ich auf dieses bild – denke, nie wieder werde ich es so sehen, nie wieder
den klang der straße so vernehmen
ich spüre, es ist zeit zu gehen
die melancholie in ihrem gelbbraunen kleid legt ihre sanftzarte hand auf meine schulter
ich drehe mich um, berühre zögernd ihr rostrotes haar, lasse meine hand an ihrem
blassen arm hinuntergleiten, spreize meine finger in ihre
reizende wärme durchzuckt meinen korpus
ich führe den ersten schritt, schreite sacht durch den raum, passiere den kleinen flur, werfe einen letzten kurzen blick ins enthäutete nebengelass, drehe den kopf
nach vorn –
fünf schritte später ziehe ich die tür hinter mir zu, gleich einem vorhang
der, schlau genug,
just in diesem momente fällt