eine zarte einsamkeit legt sich über die ufer
die gestern hier und drüben noch voll von gekreisch
du sagtest „da kräht kein hahn mehr nach"
ich frage mich, hat er jemals gekräht –
außer damals, dreimal im rot des morgens?
noch! legt sich der süden auf meine haut
kühlt das wasser die kurzen ärmel und haar
noch ist alles so vertraut
was gestern noch selbst und ständlich war
ich bade mich in der fünften jahreszeit
die hitze vergangen, das trübe licht noch weit
doch knapp, zu flüchtig alles schöne,
dass sich mit mein und dein versöhnt
und ich halte die zeiger an
nur um zu schauen
nur um zu fühlen
ein versuch zu verstehen, was ich nicht greifen kann
eine zarte einsamkeit legt sich über die ufer
jene gestern noch voll von gekreisch